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Mackie MC-60BT - geschlossener BT-Kopfhörer im Test

| Marc Heiland | Sonstiges

MACKIEMC60Der Mackie MC-60BT ist ein kabelloser Bluetooth-Kopfhörer, der eine beeindruckende Kombination aus hochwertigem Klang, Komfort und Funktionalität bietet. In dieser ausführlichen Produktreview werfen wir einen Blick auf die technischen Spezifikationen und Merkmale dieses Kopfhörers und zeigen anhand verschiedener Beispiele auf, wie sich der MC-60BT in einzelnen Musikgenres darstellt.

 

Schickes Design und faltbar

Bevor wir uns an die „inneren Werte“ des MC-60BT begeben, schauen wir zunächst einmal, was uns Mackie liefert und wie die Verarbeitungsqualität ist. Der Kopfhörer kommt in einem typischen Produktkarton daher. Neben Bildern des ganzen Geräts und des Zubehörs sowie ersten rudimentären Eindrücken zur Bedienung und Konnektivität, gibt es das typische Marketingsprech („breathtaking clarity“) was aber irgendwie einfach dazugehört. Im Karton befindet sich ein schwarzes Hardcase, in welchem sich der Kopfhörer und Zubehör befinden. Zu nennen sind hier ein etwa ein Meter langes USB-Ladekabel, ein Induktionsladepad (!) mit USB-C-Anschluss und ein ebenfalls etwa ein Meter langes Klinkenkabel, für den Fall, dass ihr euch dazu entscheidet, den Kopfhörer via Kabel zu verbinden. Last but not least gibt es selbstverständlich auch eine mehrsprachige Schnellstart-Anleitung. Diese ist allerdings sehr klein gedruckt, sodass man ab einer gewissen Dioptrinzahl schon ziemlich in das kleine Heftchen hineinkriechen muss. Der Kopfhörer selbst kann gefaltet werden und ist somit auch bequem ohne Case eben schnell wegzustecken. Der MC-60BT kommt in zeitlosem Schwarz daher. Andere Farbvarianten gibt es nicht. Die Verarbeitung des Kopfhörers ist tadellos.

Die Spezifikationen

„Angetrieben“ wird der MC-60BT Kopfhörer mit 40-mm-Neodym-Treibereinheiten, die für klaren und detailreichen Klang sorgen. Die Verwendung von Neodym-Magneten ermöglicht eine präzise Klangwiedergabe und verbessert die Bassleistung. Die Impedanz beträgt 32 Ohm, die Wiedergabe liegt zwischen 20 und 20.000 Hz. Der MC-60BT Kopfhörer verwendet die Bluetooth 5.0-Technologie, die eine stabile und zuverlässige kabellose Verbindung ermöglicht. Als nutzbare Codecs werden (AAC, SBC, APTX und APTX HD) angegeben. Die Bluetooth-Reichweite des MC-60BT beträgt in der Regel bis zu 10 Metern, was in unserem Test allerdings nicht immer zu 100% erreicht wurde. Die Akkulaufzeit wird – je nach Nutzung – mit maximal 34 Stunden angegeben, bevor der Kopfhörer aufgeladen werden muss. Die Ladezeit beträgt etwa 2-3 Stunden, um den Akku vollständig aufzuladen. Ein Vorteil ist, dass der MC-60BT dank der Schnelllade-Funktion nach etwa 15 Minuten bis zu zwei Stunden zusätzliche Wiedergabezeit realisiert.

Ein Wort zur Bedienung: Der Kopfhörer verfügt über intuitive Bedienelemente an der Ohrmuschel, mit denen die Lautstärke geregelt, Titel übersprungen, Anrufe entgegengenommen und der Sprachassistent eures Smartphones aktiviert werden können. Die Wisch- und Tippgesten funktionierten im Test problemlos. Doch nicht nur Wischen und Tippen ist beim MC-60BT gefragt: Zwei Knöpfe zum Ein- und Ausschalten sowie Pairing und für das Aktivieren von ANC sind vorhanden. Darüber hinaus verfügt der Kopfhörer über ein eingebautes Mikrofon, das eine klare und deutliche Sprachübertragung während Telefonanrufen ermöglicht. Sowohl euer Gegenüber wird von euch gut verstanden als auch umgekehrt. Zwar ist das Telefonieren mit dem MC-60BT nicht dessen absolute Königsdisziplin. Dennoch ist die Sprachverständlichkeit mehr als befriedigend.

Der Praxistest

Für unseren Praxistest habe ich mich durch eine große Auswahl an Genres und Songs gehört. Vielleicht sind es nicht die typischen „Referenzstücke“, welche ihr bei den Mitbewerbern nachlesen könnt. Es ist einfach mein persönlicher Geschmack, der aber in einigen Bereichen sehr bekannte Titel abdeckt.

Einen ersten Schwerpunkt habe ich auf klassische Stücke gelegt. Warum? Weil sie erstens wunderbar zeigen, wie ein Kopfhörer mit feinen Nuancen, wie die Wiedergabe von Streichern, Glockenspielen, einer Triangel, voluminösen Instrumenten aber auch Blechblasinstrumenten (z.B. Waldhörnern), „Krachmachern“ wie Pauken und natürlich Solisten und deren Arien, vielstimmigen Arien oder ganzen Chören dargestellt wird.

Da hätten wir natürlich mein Paradebeispiel, die „Overtüre 1812“ von Tchaikovsky in der Aufnahme mit dem Gothenburg Symphony Orchestra unter der Leitung von Neeme Järvi. Warum gerade diese Aufnahme? Ganz klar: Weil das Orchester einen grandiosen Chor hat und weil hier mit echten Kanonen und Kirchenglocken gearbeitet wird, worauf leider oftmals bei anderen Aufnahmen verzichtet wurde. Der Bass, den die Kanonen abliefern, ist einfach nicht mit irgendeinem Pseudo-Ersatz zu vergleichen! Selbiges gilt dann auch für die Kirchenglocken. Hinzu kommt, dass in Sachen Dynamik dieses Stück sehr viel zu bieten hat.

Um zu überprüfen wie der MC-60BT mit Chorstimmen umgeht, bieten sich auch der „Gefangenenchor“ aus der Oper „Nabucco“ von Verdi in einer Aufnahme mit dem Chor der Staatsoper Budapest an. Auch hier trennt der Kopfhörer wunderbar die einzelnen Stimmen. Ein „Männerensemble“ bietet dann der Jägerchor aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Vor allem die Jagdhörner, welche die Tenöre und Baritone begleiten, werden sehr kräftig und mit einem soliden Klangfundament gezeichnet.

Bei den Arien empfehle ich „Nessun Dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Puccini in der Darbietung von Jonas Kaufmann (Die 3 Tenöre oder Pavarotti als Solist sind mir ein wenig zu sehr glatt gebügelt bzw. zu pathetisch) und das brillante „Gegenstück“ (da es ebenso oft bei Casting Shows nachgesungen wurde) „O mio babbino cara“ natürlich von „La Diva“ Maria Callas. Hatte ich bei meinem spontanen Ersteindruck noch die Höhen in Zweifel gezogen, so überzeugte mich diese Arie eines Besseren.

Im Chanson-Bereich möchte ich Edith Piaf benennen. Der „Spatz von Paris“, wie man die Künstlerin auch nannte, bietet ihr „Non, je ne regrette rien“ (Leider nicht in der Version vom Pariser Eiffelturm, wo es keinen Mitschnitt gibt, soweit mir bekannt ist). Hier hat man das Gefühl, direkt vis a vis zu dieser einzigartigen Künstlerin zu haben. Natürlich „hängt“ der Ton etwas, sodass die Tiefen (Bass wäre hier ein wenig übertrieben) auf die linke Seite verlagert werden. Dies liegt allerdings an der alten Aufnahme. Aber auch hier: Einfach nur top, was der MC-60BT bietet.

Kommen wir zu einigen anderen Stücken verschiedener Genres, wo der MC-60BT groß auftrumpfen kann. Da wäre „Thriller“ aus dem gleichnamigen Album von Michael Jackson. Schon die Schritte zu Beginn, die um mich als Zuhörer herumwandern, zeigen, wie grandios der Stereoklang seinerzeit abgemischt wurde und wie sauber der Kopfhörer dies auch darstellt.

Für die Dynamik, von laut zu leise, steht unter anderem „Toto“ mit seinem „Africa“ Pate, für Höhen, Mitten und Tiefen in toller Kombination dank Bass, Claps und Synthesizer Armin van Buuren mit „Another You“.

Um den Bass wirken zu lassen, liefen bei mir „We will rock you“ von Queen, Evil Dub (ganz fieser Tiefbass) von Trentemoller und Missy Elliot mit diversen Tracks. Überall zeichnet sich der Bass durch einen trockenen Klang aus, der auch ordentlich Druck machen kann, ohne dabei allerdings zu übertreiben.

Im Bereich Hardrock / Metal lieferte der MC-60BT bei den Beispielen „Sail“ von Awolnation, bei dem vor allem die kratzige Stimme des Leadsängers sehr plastisch in den Fokus gerückt wird und „Immortalized“ von Disturbed ein wirklich tolles Klangresultat. Dies ist – wie gesagt – nur eine Auswahl an Tracks, die mir dargestellt haben, wie sauber und klar der Klang des MC-60BT ist. Was mir ebenfalls gefallen hat ist, dass ich unter dem Kopfhörer zu keiner Zeit übermäßig geschwitzt habe. Gut: Beim Sport solltet ihr ihn vielleicht nicht unbedingt aufsetzen. Begeistert hat mich ebenfalls der angenehme Tragekomfort des Kopfhörers. Weder empfand ich unangenehmen Druck auf meine Ohren noch auf meine Brillenbügel. Dafür gibt es einen Daumen hoch!

Auch die Sicherheit für eure Ohren wird bei Macki groß geschrieben. Denn für den Fall, dass ihr euer Zuspielgerät zu laut stellt, gibt es einen akustischen Hinweis und eine kurze Abriegelung, die euch hinweisen soll, dass es zu laut ist. Dies würde ich aber von mir aus schon unterlassen, da dann der Ton nicht mehr angenehm ist und die Stimmen auch schon mal „kratzig“ oder gar schrill klingen.

Das ANC des (automatische Geräuschunterdrückung) ist gut; für den ersten Platz reicht es allerdings nicht. Denn vor allem dann, wenn die Musikstücke etwas ruhiger sind, hört man einige lautere Geräusche an die Ohren dringen. Gespräche hingegen werden sehr gut ausgeblendet. Der Ambience-Modus stellt die Außengeräusche etwas dumpf dar. Gelungen ist, dass die ANC- und Ambience-Modi auch funktionieren, wenn man den MC-60BT kabelgebunden nutzt – was keine Selbstverständlichkeit ist, denn viele andere Kopfhörer schalten die Elektronik ab, sobald ein Kabel eingesteckt wird. Ein kleiner Wermutstropfen: Nutzt ihr den Kopfhörer direkt neben eurem Partner / eurer Partnerin oder Freunden, werden diese recht stark „mitbeschallt“, da die Filterung des Klangs nach außen nicht viel Lautstärke unterdrückt.

* Update und Abwertung unseres Testergebnisses*

7Mittlerweile haben wir den Bluetooth-Kopfhörer einige Monate testen können. Leider müssen wir unsere ursprüngliche Wertung widerrufen, da es in den vergangenen Wochen zu immer häufigeren Abstürzen kam. Mitten in der Übertragung kam es zu einem Brummen und der Kopfhörer stürzte ab / fror ein. Erst ein Neustart sorgte dafür, dass das Set wieder lief. So etwas darf natürlich bei diesem Preis nicht vorkommen. Daher werten wir das Produkt um 2 Punkte ab.

Fazit: Der Mackie MC-60BT Bluetooth-Kopfhörer bietet eine beeindruckende Kombination aus Klangqualität, Komfort und Funktionalität. Mit seinen 40-mm-Neodym-Treibereinheiten liefert er einen ausgewogenen und klaren Klang, der sich ideal für jedes Musikgenre eignet. Die Bluetooth-Verbindung ist stabil (vorausgesetzt man entfernt sich nicht allzu weit) und die lange Akkulaufzeit von bis zu 34 Stunden macht den Kopfhörer perfekt für den täglichen Gebrauch. Die intuitiven Bedienelemente und das eingebaute Mikrofon runden das sehr gute Gesamtbild – ebenso wie der gute Tragekomfort und das faltbare Design – ab und machen den MC-60BT zu einem attraktiven Angebot für audiophile Nutzer, die nach hochwertigen Bluetooth-Kopfhörern suchen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten für den Kopfhörer in seiner Klasse.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Firma Mackie für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

M. Heiland

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