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The 7th Guest VR - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

7th GuestSeit den frühen Tagen von VR gehören Adventure, Puzzle und Rätselspiele zu den beliebtesten Genres. Dabei bedienen sich diverse Entwicklerstudios gerne bekannter und beliebter Ideen, vor allem aus den 1990ern und frühen 2000ern als die Genres ihre Blütezeit erlebten. Eines der bekanntesten Beispiele ist zweifelsfrei die Umsetzung des Klassikers „Myst“, der seinerzeit das Genre maßgeblich mit beeinflusste. Nun kommt mit der VR-Umsetzung von „The 7th Guest“ ein weiterer Klassiker daher, der jedoch nicht dieselbe Popularität erreichen konnte, wie „Myst“. Wie die VR-Version gelungen ist und welche neuen Akzente außerhalb der VR-Ebene das Spiel 2023 setzen kann, erfahrt ihr im Test, welcher auf der Quest 3-Fassung basiert. Neben dieser Fassung ist der Titel für die PSVR2 und SteamVR erschienen.

Wie im Orignal und doch anders

Wer die damalige Ur-Fassung gespielt hat, weiß, was den Titel ausmachte: „The 7 Guest“ war eines der ersten Spiele, welches auf das seinerzeit neue Medium CD-ROM setzte, da auf die Silberlinge wesentlich mehr gespeichert werden konnte als auf herkömmliche Disketten. Denn die für damalige Verhältnisse beeindruckende Grafik und die Einbindung echter Schauspieler wäre ohne das Medium der CD-ROM nicht in dieser Form realisierbar gewesen. Leider schwächelte das Spiel beim eigentlichen Kern des Ganzen, nämlich der Qualität der Rätsel und auch die Geschichte war eher schmückendes Beiwerk.

Mit der VR-Version gelangt ihr nun mitten ins Geschehen und in das Anwesen des mysteriösen Gastgebers, Henry Stauf, der nicht nur dem Namen nach an Goethes Faust erinnert. Stauf, von Beruf Spielzeugmacher, hat sechs Gäste in seine Villa geladen. Sie alle wirken auf ihre Weise recht überzeichnet, aber irgendwie auch zum ganzen Setting passend. Natürlich sind es nicht dieselben Schauspieler, wie vor 30 Jahren. Doch die Grundtypen sind dieselben geblieben, wie auch die Einbindung der Schauspieler in das Setting, was heutzutage eher Old School denn wie damals richtungsweisend wirkt. Eure Aufgabe ist es herauszufinden, wer der geheimnisvolle siebte Gast ist und die Rätsel, welche Stauf seinen Gästen gestellt hat, zu lösen. Hierbei hilft euch nicht nur euer Verstand, sondern auch eine Laterne, die die Vergangenheit und das Verborgene zum Vorschein bringt. Dies ist nicht nur bei der Lösung der zahlreichen Rätsel wichtig, sondern trägt auch zur sehr dichten Atmosphäre des Spiels - zusammen mit der hervorragenden Surround-Soundkulisse - bei.

Den größten Kritikpunkt des ursprünglichen Spiels, die Rätsel, haben die Entwickler ausgemerzt, da für die VR-Fassung sämtliche Rätsel neu gedacht, gestaltet und entwickelt wurden. Hierdurch kommen auch Fans der ersten Stunde voll auf ihre Kosten. Die Rätsel sind allesamt sehr abwechslungsreich und fordern eure grauen Zellen mal mehr, mal weniger intensiv. Solltet ihr einmal gar nicht weiter wissen, könnt ihr euch Tipps geben lassen oder gegen Münzen, die ihr in jedem Zimmer, die nach und nach geöffnet werden, lösen lassen. Ein wenig schade ist, dass die sechs Gäste in ihren jeweiligen Zimmern zwar ab und an auftauchen und hier und da kryptische Aussagen machen, die auch zu den Rätseln gehören. Dennoch sind einige Male die Aufgaben nicht ganz klar und deren Anzahl auch nur über das Rätselbrett erfahrbar.

Seinen Reiz bezieht „The 7th Guest“ jedoch nicht nur aus den verschiedenen Rätseln, sondern vor allem aus dem mittendrin Gefühl. Wenn man als Kenner des Spiels direkt vor der Villa steht, läuft ein angenehmer Schauer über den Rücken. Durch die Flure zu laufen, Türen zu öffnen, Rätsel per Hand zu lösen und den Gästen gefühlt gegenüber zu stehen, macht einen enormen Reiz aus. Hinzu kommt, dass die einzelnen Räume sehr detailliert daher kommen. Egal ob Spinnweben in den Ecken der Räume, prasselnder Regen auf den Fenstern oder Bilder, die durch das Licht der Laterne sich verändern – all das wirkt für eine Standalone-VR-Brille beeindruckend! Schön ist ebenfalls, dass die Entwickler viel vom Originalschauplatz beibehalten haben. Denn die Räume der Gäste, die Bibliothek, die Küche, das Musikzimmer und das Bild von Stauf sind exakt dort zu finden, wo sie bereits im Original zu erblicken waren. Auch hier fühlen sich Veteranen sofort zu Hause. Was uns ebenfalls begeistert ist die Tatsache, dass die Geschichte nun etwas klarer ist als im Orignal. Stauf, der einen Deal mit dem Teufel eingegangen ist, um reich und berühmt zu werden und dafür Kinder, die seine Spielzeuge bekommen, in den Bann der Dunkelheit zu bringen, ist auch hier der Protagonist. Die Gäste, die seiner Einladung folgen, müssen im Laufe des Abends und der Nacht die Rätsel lösen, um ihren geheimsten Wunsch von Stauf erfüllt zu bekommen. Dass dabei alles anders kommt, als man zunächst denkt, ist klar. Deswegen ist es – wie bereits erwähnt – an euch, zu helfen.

Fazit: Den Zauber, den „The 7th Guest“ im Original durch seine grandiose Grafik und die echten Schauspieler versprühte, verströmt die VR-Version durch sein grandioses Mittendrin-Gefühl, 8die neuen Rätsel und den tollen Sound. Die englischen Sprecher leisten gute Arbeit und die deutschen Untertitel helfen, alles zu verstehen. Die Rätsel sind stellenweise wirkliche Kopfnüsse. Gut, dass es Hilfen gibt! Ein Wort zum Thema Motionsickness: Dank Teleportationsmöglichkeit und stufenweisem Drehen wird dem vonseiten der Entwickler vorgebeugt. Wer einen festen Magen hat, kann derartige Steuerungshilfen aber auch abschalten.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Vertigo Games für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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