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Assassin's Creed Nexus VR - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

ACNexusHabt ihr euch eigentlich auch schon einmal gefragt, wie es ist, durch die Augen eines Assassinen blicken zu können? Wenn Ezio scheinbar mühelos über die Dächer einer italienischen Kleinstadt rennt und den perfekten Parcours-Lauf hinlegt. Wenn Kassandra einen Todessprung von einem Turm aus vollführt und dann weich von einem Heuhaufen abgefangen wird oder wenn Connor Gegner aus dem Hinterhalt meuchelt – dann entstehen jene ikonischen Momente, welche Ubisoft in den vergangenen Jahren mit seinen zahlreichen Ablegern aus dem großen „AC-Universum“ erschaffen hat.

Mit „Assassin’s Creed Nexus VR“ hat Ubisoft erstmals einen Teil komplett für Virtual Reality, genauer gesagt für die Meta Quest 2, Quest Pro und Quest 3 veröffentlicht, in dem ihr in die Haut der eben genannten Assassinen schlüpft, um gegen die Templer zu kämpfen. Wir haben uns mit der Quest 3 ins Abenteuer gestürzt und berichten euch von unseren virtuellen Erfahrungen.

Wieder mal mit Abstergo Industries
Wie oft haben wir uns in den vergangenen Jahren über die Rahmengeschichte rund um das Unternehmen Abstergo Industries geärgert, da diese häufig uninteressant, in jedem Fall jedoch stets uns aus der Immersion holend waren. Erst mit den letzten Teilen hat Ubisoft diese Rahmenhandlung immer weiter in den Hintergrund gerückt. Doch hier ist die Verknüpfung von Gegenwart und verschiedenen Epochen aus der Vergangenheit endlich mal sinnvoll implementiert worden, was vielleicht auch daran liegt, dass uns der Konzern als ein Teil begegnet. Denn der Konzern, der zu den Templern gehört, soll von uns, einem Hacker oder einer Hackerin (je nach Stimmenwahl) unterlaufen werden. Hierbei helfen uns die beiden Assassinen-Nachfolger Rebecca und Shaun bzw. wir ihnen. Unsere Aufgabe ist es, in der Zeit zurückzureisen, um Artefakte zu finden, die den Templern zu weit mehr Macht verhelfen sollen und die Emotionen und die Menschen manipulieren können. Also macht ihr euch auf die Reise, um mit Connor, Kassandra und Ezio die Feinde zu besiegen und die Artefakte zu bergen.

Dabei ist die Reise vor allem für Fans der Assassinen-Spiele eine wahre Freude, kehrt man doch an einige bekannte Schauplätze zurück, nur, dass diese nun in VR besucht werden können und das „mitten drin“-Gefühl enorm ist. Was die Immersion weiter hebt ist, dass die Orte mit zahlreichen NPCs gefüllt sind, die ihrem Tagwerk nachgehen, miteinander ins Plaudern kommen und auch auf euch reagieren. Zwar sind hier kein allzu tiefsinnigen Gespräche der NPCs untereinander zu erwarten. Dies ist aber auch bei den „Flat“-Spielen nie ein Kennzeichen der Reihe gewesen.

Ein „echtes“ AC
Wer vor dem Release befürchtet hatte, es würde sich bei der VR-Umsetzung lediglich um ein „AC light“ handeln, der wird schon bald eines Besseren belehrt. Auch wenn der Umfang nicht so gigantisch ausfällt, wie bei einem herkömmlichen Assassin’s Creed und ihr nicht stundenlang auf eurem Pferd sitzt, gibt es auch bei „Nexus“ alles, was das Herz begehrt: Von Nebenmissionen über Kletterpassagen, Parcours-Lauf und verschiedenen Waffen für den Nah- und Fernkampf bis hin zu einer äußerst detailreichen Spielwelt, dem Todessprung und dem Adlerflug, der die Welt unter euch auf Puppenhausgröße schrumpfen lässt, ist alles mit dabei.

Die Grafik ist für eine Stand alone-Brille gut, aber nicht überragend. Immer wieder gibt es Kantenflimmern und die NPCs wirken (Ubisoft typisch) sehr steif in Gestik und Mimik. Dafür sind die Level sehr abwechslungsreich und glaubhaft gestaltet. Dazu kommen eine hervorragende Soundkulisse und eine gelungene deutsche Sprachausgabe mit den Originalsprechern, die als Sprachpaket vor dem eigentlichen Spielstart jedoch heruntergeladen werden muss! Ein wenig an der Immersion zerrt, dass in einigen Abschnitten Ladezeiten vorkommen, die nicht geschickt kaschiert, sondern durch einen entsprechenden Hinweis versehen sind. Hier hätte Ubisoft deutlich cleverer vorgehen sollen.

Und wie funktioniert die Spielmechanik?
Was in den „Flat“-Versionen auch immer mal zu Problemen führt, wird in der VR-Variante leider auch zu einem Schwachpunkt. Die Rede ist von den hektischen Nahkämpfen, vor allem gegen mehrere Widersacher. Und auch beim Parcours wollte in unseren Test-Sessions nicht immer alles so glattlaufen, wie wir es uns gerne gewünscht hätten. Was allerdings sehr gut klappt, ist das Schleichen und auch der Einsatz der Klingen für den Lautlos-Kill funktioniert tadellos. Um auch wirklich jedem das optimale Spielerlebnis bieten zu können, hat Ubisoft nicht nur verschiedene Schwierigkeitsstufen mit eingebaut, sondern auch verschiedene Komfortfeatures, die sowohl gegen Motionsickness helfen sollen als auch Höhenangst reduzieren bzw. sogar ausschalten und sogar ein Spielen im Sitzen ist möglich. Die Kämpfe, die vor allem auf taktische Manöver und Blocken setzen, können ebenfalls in verschiedenen Stufen eingestellt werden.

8Fazit: „AC Nexus VR“ ist weder die Killer-App, um sich eine Quest zuzulegen, noch ist es ein grafischer Überflieger. Und auch einige typische Ubisoft-Schwächen wurde dem Titel in die Wiege gelegt. Doch all das vergisst man gerne, wenn man als Assassine selbst über Dächer laufen, an Häuserwänden klettern, um Feinde schleichen oder sie aus dem Hinterhalt angreifen kann. Denn so immersiv hat sich noch kein Assassin’s Creed angefühlt. Wer eine Meta Quest sein Eigen nennt, sollte sich den Titel für knapp 40 Euro zulegen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Ubisoft für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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