The Exit 8
Kennt ihr den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in dem ein Wettermoderator in einem kleinen Ort in einer Zeitschleife gefangen ist und jeden Tag dasselbe erlebt? Wenn ja, dann wisst ihr ungefähr, was euch beim VR-Spiel „The Exit 8“ erwartet.
In diesem Indie-Titel, den wir für euch anhand der Quest 3-Fassung getestet haben, erlebt ihr permanent dasselbe und dennoch gibt es minimale Veränderungen, die ihr erkennen müsst. Ob dieses zugegebenermaßen skurrile Spiel (ist es überhaupt eins?) uns mit seinem minimalistischen Konzept überzeugen konnte, verraten wir euch in unserem Kurztest.
Same procedure as last walk?
Bei „The Exit 8“ handelt es sich um einen Walking Simulator, bei dem ihr ununterbrochen mit ein und derselben Sequenz konfrontiert werdet. Klingt öde? Ist es aber keinesfalls. Denn wer sich auf dieses Rätsel-Gruselspiel einlassen kann, wird eines kleines, aber durchaus interessantes Spiel geboten bekommen. Doch worum geht es in „The Exit 8“? Ihr befindet euch in einem sehr engen Korridor einer U-Bahn, wie sie irgendwo in Japan unzählige Male zu finden ist. Alleine dieses minimalistische Setting kann bei dem einen oder anderen klaustrophobische Reaktionen hervorrufen. Die Szene, welche euch sozusagen „vorgespielt“ wird, läuft in einer permanenten Dauerschleife ab. Ihr blickt auf weiß gekachelte Wände, an denen unter anderem Plakate hängen. Die Szenerie wird von Leuchtstoffröhren illuminiert. Alles wirkt recht spartanisch und grafisch minimalistisch. Dennoch bezieht das Spiel hieraus seinen Reiz. Ihr lauft in Ego-Perspektive durch den Korridor und biegt nach links und nach rechts ab. Plötzlich kommt ein Mann auf euch zu, der einen Aktenkoffer und ein Smartphone in seinen Händen hält. Er geht an euch vorbei, ohne auf euch zu achten. Was nun der Sinn dabei ist, wird euch zunächst nicht plausibel gemacht. Erst beim zweiten Durchlauf erkennt ihr, dass sich etwas verändert hat. Auf einmal fehlt das Handy in der Hand des Mannes. Doch was tun? Einfach gesagt: Ausgang acht finden! Dass das leichter gesagt ist, als getan, wird schnell klar. Denn sobald ihr etwas Ungewöhnliches (wie in dem geschilderten Fall beschrieben) entdeckt, heißt es schnellstmöglich umzudrehen und die Szenerie zu verlassen. Gibt es hingegen keine Veränderung, lauft ihr euren Weg weiter. Einzig der Wegweiser zeigt euch an, ob ihr auf dem richtigen Weg seid. Ist die Aufgabe richtig gelöst, geht es weiter und ihr gelangt von Ausgang eins zu Ausgang zwei. Nach exakt diesem Schema hangelt ihr euch bis zum achten Ausgang voran. Macht ihr aber auch nur einen einzigen Fehler, startet ihr wieder ganz am Anfang. Das kann schon mal frustrierend sein, vor allem dann, wenn ihr schon recht weit gekommen seid. Da auch die Veränderungen klein ausfallen können, ist es nicht immer rechtzeitig offensichtlich und kann manchmal den Spielspaß trüben. Starke Nerven sind da eine wichtige Grundvoraussetzung, um „The Exit 8“ zu bestehen.
Fazit: „The Exit 8 VR“ ist ein kleines Spiel von einem Indie-Entwickler, das uns durchaus fesseln konnte und euch vermutlich auch in seinen Bann ziehen wird – vorausgesetzt, ihr könnt euch auf dieses minimalistische und eigentümliche Setting einlassen. Bestimmt nicht für die breite Masse gemacht, aber für alldiejenigen, die etwas abseits der mittelweile ausgetretenen VR-Pfade spielen möchten, durchaus eine Erfahrung wert.