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| Marc Heiland | Sonstiges

Batman1Fragt man Batman-Fans, welche Videospiel-Umsetzung die beste ist, wird man vermutlich in den allermeisten Fällen die Spiele der „Arkham“-Reihe aus dem Hause Rocksteady Studios und Warner Brother Games Montreal als Antwort bekommen. Keiner anderen Reihe ist es derart gut gelungen, die düstere Atmosphäre von Gotham auf den Bildschirm zu bringen, wie dieser Action-Adventure-Videospielserie. Während die Originalreihe schon seit vielen Jahren keinen neuen Ableger mehr zum Vorschein brachte, ist nun mit „Batman: Arkham Shadow“ ein neues Spiel exklusiv für die Meta Quest 3 und die Meta Quest S erschienen. Wir haben uns in der Rolle von Batman durch die dunklen Gassen begeben und Jagd auf Batmans neuem Gegner gemacht. Ob das Spiel, das allen neu verkauften Meta Quest-Brillen kostenlos beiliegt, ein wirklicher Systemseller ist, verraten wir euch im Test.

Der Tag des Zorns – und ihr seid mittendrin
Da ist er also, der am meisten erwartete Titel für die Meta Quest 3(S) in diesem Jahr. Mit „Batman: Arkham Shadow“ erhaltet ihr nicht weniger als ein vollständiges Spiel mit umfangreicher Story, einem neuen Antagonisten und jeder Menge Feinde, die ihr nach Strich und Faden vermöbelt. Die Handlung wurde zwischen „Batman: Arkham Origins“ und „Arkham Asylum“ angesiedelt. Batmans Gegner, der sogenannte „Rattenkönig“, macht sich am US-amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli, an dem die Bewohner von Gotham frei haben und feiern (was man leider nur anhand von Feuerwerken, nicht aber von vollen Straßen, was technisch auf der Quest 3 auch nicht realisierbar wäre), drauf und dran, seine Anhänger und Untergebenen gegen die Behörden von Gotham aufzuhetzen, um zum finalen Schlag auszuholen. Klar, dass nur der Superheld mit dem schwarzen Umhang diesem Treiben ein Ende setzen und wieder einmal Gotham von Schurken befreien kann. Und so macht ihr euch in der rund 10-12stündigen Kampagne auf, Gotham zu beschützen, den Rattenkönig ausfindig zu machen, und zu stellen.

Bei dieser Aufgabe stehen Batman nicht nur sein treuer Diener Alfred und Commissioner Gordon, sondern auch die Features, welche ihr aus den „Arkham“-Spielen kennt, zur Verfügung. Neben den Batman-Gadgets sind dies der Detektiv-Sinn, mit dem ihr erkennt, wo Feinde lauern, ob sie bewaffnet sind oder wo wichtige Stromkabel lang führen, die Möglichkeit, sich mittels Knopfdruck auf die A-Taste an dafür vorgegebene Erhöhungen zu schwingen, aus dem Hintergrund lautlos Gegner auszuschalten, Rauchbomben zu werfen, falls ihr einmal in eine brenzlige Situation gelangt und der Nahkampf, in dem ihr euch die meiste Zeit während der Auseinandersetzungen befindet. Dabei ist die Steuerung recht gelungen. Im Nahkampf umfasst ihr die beiden Controller so, als wären sie eure Fäuste. Was dann folgt, ist – im wahrsten Wortsinn – recht sportlich. Denn wann immer Batman einen Schlag ausführen soll, müsst ihr auch einen Schlag nach vorne, einen Haken oder andere Schläge ausführen. Praktischerweise zeigt euch ein Indikator, ob ein Gegner von außerhalb des Sichtfeldes angreift, sodass ihr euch blitzschnell zu ihm hindrehen und den Angriff abblocken oder kontern könnt.

Batman2 Auch beim Nutzen der Waffen, die Batman zur Verfügung stehen, ist die Nutzung sehr gut integriert worden und fühlt sich natürlich an. Da das Spiel verschiedene Schwierigkeitsstufen bietet, ist für jeden etwas dabei. Praktischerweise gibt es diverse Komforteinstellungen, die es ermöglichen, sowohl Einsteiger als auch VR-Hardcorespieler gleichermaßen zufriedenzustellen. Denn da der Titel jeder jetzt neu erworbenen Meta Quest 3 (S) kostenlos beiliegt, ist davon auszugehen, dass es viele VR-Neulinge gibt, die bei einer Steuerung ohne Achsenrotation oder Vignette schnell die Brille in die Ecke legen dürften, da ihnen bei den schnellen Kämpfen vielleicht übel werden könnte. So aber hat Entwickler Camuflaj bestens vorgesorgt.

Und wie es sich für ein solches Spiel gehört, gibt es natürlich auch hier die Möglichkeit, Batmans Skills zu verbessern. Dabei haben die Entwickler darauf geachtet, den Fähigkeitenbaum so schlank zu halten, dass er Einsteiger nicht überfordert, für Veteranen aber genug Optionen bietet, um sich einen „perfekten Batman“ zusammenzustellen. Die Erfahrungspunkte, welche ihr hier investiert, erhaltet ihr vor allem in den Kämpfen selbst, wenn ihr beispielsweise keinen Treffer einsteckt oder Combos perfekt absolviert. Hier ist der Kampf manchmal ein wenig kompliziert, da nicht gleich ersichtlich ist, warum gerade in der Kombination oder von einer vorgegebenen Seite her ein Schlag ausgeführt werden sollte und wir nicht ganz frei entscheiden können, wie wir in den Prügeleinen vorgehen.

Die neue Referenz?
Von seiner technisch-visuellen Seite her zeigt sich „Batman: Arkham Shadow“ auf absolutem Top-Niveau. Auch wenn es hier und da deutliches Kantenflimmern gibt, manche Textur flach erscheint und nicht immer hochaufgelöst ist, läuft das Ganze ohne Framerate-Einbrüche, große Bugs (die kleineren können leicht per Patch behoben werden) und entwickelt eine unglaublich dichte Atmosphäre, die schon von der ersten Spielminute an jeden in ihren Bann zieht und vor dem Finale auch nicht mehr loslassen wird. Auch wenn es sich bei der Quest 3 (S) um eine Standalone-VR-Brille handelt, wird eine hervorragende Grafik erreicht, die von einem beeindruckenden Surround-Sound unterstützt wird und euch wirklich das Gefühl vermittelt, Batman zu sein. Ein wenig schade ist, dass die Entwickler im Meta Horizon-Store angeben, der Titel sei auch auf Deutsch spielbar. Dies stimmt die Untertitel betreffend. Eine deutsche Lokalisierung hingegen wird bislang noch nicht geboten.

Fazit: Nun stellt sich abschließend natürlich die Frage, ob „Batman: Arkham Shadow“ der Systemseller geworden ist, bei dem jeder zu einer Meta Quest 3 (S) Brille greifen sollte? Die Frage ist ganz klar „Ja!“. Wer auch nur ansatzweise etwas mit Batman anfangen kann und sich selbst einmal in der Rolle des dunklen Rächers fühlen will, der kommt an diesem Spiel 9nicht vorbei. Auch wenn der Titel noch mit einigen Fehlern zu kämpfen hat und noch keine deutsche Sprachausgabe vorliegt (immerhin gibt es deutsche Untertitel), können wir euch das Spiel absolut empfehlen. Und da das Spiel, das im Store für knapp 45 Euro erhältlich ist, bei jedem Neukauf gratis mit dabei liegt, ist es gerade für Einsteiger in die VR-Welten ein tolles Gesamterlebnis für einen nahezu unschlagbaren Preis.

Wir bedanken und bei Meta für den zur Verfügung gestellten Testcode.

U. Sperling

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