Skydance’s Behemoth - Review (Meta Quest 3 und PSVR 2)
Eines der meist erwarteten Spiele für die Meta Quest, PCVR und die PSVR 2 ist in diesem Jahr „Skydance’s Behemoth“. Das von den Entwicklern von „The Walking Dead: Saints & Sinners“ für die VR-Brillen erschaffene Action-Adventure soll dabei die Traditionen der Zombie-Spiele fortführen, das Ganze allerdings in ein mythisches Universum voller gigantischer Gegner, den titelgebenden Behemoth, verfrachten.
Schon die ersten Trailer sahen mehr als vielversprechend aus und machten Lust auf die Vollversion. Diese ist nun erschienen und wir haben den Titel für euch ausgiebig auf der Meta Quest 3 und der PSVR 2 getestet. Welche der beiden VR-Brillen dabei besser abgeschnitten hat und wie uns „Behemoth“ insgesamt gefallen hat, verraten wir euch im Test.
Was geht da vor sich?
Ihr beginnt das Abenteuer, welches komplett in der Ego-Perspektive gespielt wird, in der Rolle von Wren, einem Dorfbewohner, der an einem Fluch erkrankt ist und erfährt, dass seine einzige Möglichkeit zu heilen der Tod der Behemoth ist. Dennoch tun sich in Wren Zweifel auf, da ihm der Fluch auch übermenschliche Kräfte verleiht, die ihr euch im Spiel natürlich auch zunutze macht. So metzelt ihr euch durch die linearen Level – überwiegend in bester „The Walking Dead“-Manier, sammelt Tränke und Heilkräuter und vieles mehr. Dank der guten Physik wirken die Schlagparaden sehr wuchtig und machen immer wieder Spaß, wenngleich das Angriffs- und Pariersystem recht rudimentär ist. Da manche gepanzert sind und verschiedene Waffen tragen, haben sie alle ihre individuellen Stärken und Schwächen, die es zunächst zu finden gilt. Was uns gut gefällt ist, dass auch bei den Schilden, die ihr im Spiel findet, nur eine begrenzte Haltbarkeit gegeben ist. Mit jeder Attacke zerbrechen die Schilder mehr, sodass ihr stets aufpassen müsst, um nicht im entscheidenden Moment ohne Schild dazustehen. Wichtig ist auch, dass ihr auf eure Ausdauer für die automatische Regeneration im Blick habt. Gut nur, dass ihr eure Kräfte habt, die ihr zwar auch aufladen müsst, die aber schon mal die letzte Rettung gegen eine größere Anzahl an Gegnern sein kann. Bei Schmieden können eure Waffen verbessert werden. Große Skilltrees gibt es hier aber nicht. So werdet ihr immerhin nicht permanent vom Aufleveln eures Charakters von der Story abgelenkt.
Gigantische Gegner in VR
Habt ihr euch eigentlich beim Spielen von „Elden Ring“ mal gefragt, wie es wohl wirken würde, den großen Bossgegnern direkt gegenüberzustehen? Falls ja, dann bekommt ihr bei „Behemoth“ die Antwort. Denn die titelgebenden Giganten sind unglaublich riesig; so groß, dass sogar die Langhälse von „Horizon“ klein dagegen wirken. Um diese laufenden Riesen zu besiegen, müsst ihr zunächst deren Schwachstellen ausmachen, danach an ihren Beinen hochklettern, was extrem spektakulär ist, um sie final zu bekämpfen. Dies gestaltet sich jedoch herausfordernder, als man es vielleicht im ersten Moment denken mag. Mehr soll an dieser Stelle allerdings nicht verraten werden. Insgesamt wird euch die Kampagne rund zehn Stunden unterhalten. Kleine Schwächen
Grafisch hat die PSVR2 die Nase vorn und auch der Rumble-Effekt im Headset, den ihr auf eurem Kopf spürt, ist ein Vorteil, den die Quest 3 nicht besitzt. Leider verpassen es die Entwickler dennoch, die adaptiven Trigger der Controller vernünftig einzubinden. Außer dem Rumble-Effekt wird hier nichts umgesetzt, was schade ist. Auch die Story bleibt recht oberflächlich. Abgesehen davon sieht das Spiel auch auf der Quest sehr gut aus. Immerhin handelt es sich hier um ein Standalone-Headset, welches keine Konsole im Rücken hat. Die Erkennung der Gesten klappt nahezu fehlerfrei und das Ziehen der Schwerter aus dem Holster funktioniert ohne Probleme. Das Tracking läuft auf beiden Systemen optimal.
Was bei beiden Systemen Feinschliff vertragen hätte, ist die KI der Gegner, die etwas aufgesetzt und hier und da leicht dumm wirkt. Dennoch ist das Gesamtpaket des Behemoths beeindruckend, mit all seinen langweiligen Pointen und vorhersehbaren Tropen. Ich fühlte mich nie zu sehr von der Geschichte geplagt und es gab immer einen guten Grund, weiterzumachen, da das Spiel eine große Vielfalt an Levels bietet, die es zu bewältigen gilt, und interessante Szenen schwerfälliger Behemoths, die die bevorstehenden Begegnungen ankündigen. Wände zu durchbrechen, macht auch unglaublich viel Spaß. Zum Thema Motion Sickness sei noch erwähnt, dass das Spiel keine Teleportation, aber eine Vignette bietet, die es euch ermöglicht, euer Sichtfeld anzupassen, um Übelkeit vorzubeugen und auch das Drehen um eure Achse ist stufenlos oder in einzelnen Schritten möglich. Solltet ihr „Behemoth“ im Sitzen spielen wollen (oder müssen), ist dies ebenfalls problemlos möglich. Das Spiel empfiehlt zum optimalen Spielen ein freies Spielfeld von 2x2 Metern.
Fazit: „Skydance’s Behemoth“ ist zum Jahresende noch einmal ein absoluter Hit, den jeder, der auch nur ansatzweise etwas mit dem Genre anfangen kann, gespielt haben sollte. Das Gesamtpaket ist stimmig und die kleinen Schwächen sind in Anbetracht dessen, was ihr geboten bekommt, zu vernachlässigen. Insgesamt stellt der Titel auf beeindruckende Art und Weise zur Schau, was in den vergangenen Jahren in Sachen VR-Erlebnis sich getan hat und wo wir heute mit der aktuellen Hardware-Generation stehen. Da die PSVR2 von ihren Möglichkeiten nicht uneingeschränkt Gebrauch macht, und es keinen riesigen Abstand in Sachen Grafik zur Quest 3-Fassung gibt, bewerten wir beide Versionen auf Augenhöhe.
Wir bedanken uns bei Skydance für die beiden zur Verfügung gestellten Testexemplare.
U. Sperling, L. Zimmermann