Songbird VR - Review (Meta Quest 3)
Habt ihr euch eigentlich auch schon mal gefragt, warum es für die VR-Brillen kein Karaokespiel gibt? Virtuell in einer der legendären Karaokebars in Japan zu stehen und dabei „It’s my life“ oder andere Hits zu schmettern, ist für viele ein Traum, den man jedoch bis jetzt noch nicht in die Tat umsetzen konnte. Bis jetzt! Denn mit „Songbird“ haben ehemalige Entwickler der Guitar Hero-Reihe für die Meta Quest das erste Karaokespiel veröffentlicht. Wir haben uns die Brille geschnappt und uns durch die Tracklist gesungen. Ob das Ganze eine echte Karaoke-Erfahrung ist und uns Spaß gemacht hat, klären wir im Test.
Bunte Fantasiewelt statt Karaokebar
Die erste Überraschung, welche der Titel für uns bereithält, ist die Umgebung. Denn anstatt in einer Karaokebar stehen wird in einer bunten, kindgerecht gestalteten, mit Namen Nestopia. Diese soll durch unsere Stimme zum Blühen gebracht werden. Wer mit dieser „nintendoesken“ Welt nichts anfangen kann, der wird hier wohl kaum glücklich werden. Immerhin benötigt ihr bei „Songbird“ weder ein zusätzliches Mikrofon, noch euer Handy. Das in der Quest eingebaute Mikrofon ist vollkommen ausreichend.
Das Spiel umfasst zwei Modi. So könnt ihr entweder einfach die Tracks wählen und singen (aber natürlich vorab auch üben) oder aber in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden performen. Je besser ihr seid, desto mehr Punkte bekommt ihr. Der Haken dabei ist, dass ihr hier weder die Tonhöhe zu sehen bekommt noch anderes Feedback vom Spiel erhaltet. Da war man bei Guitar Hero schon weiter und von den Genrethron-Inhabern „SingStar“ und „Let’s Sing“ ist man hier meilenweit entfernt.
Ein weiteres Manko, das die Atmosphäre deutlich limitiert, ist, dass hier keine Videos zu sehen sind, wie bei den Mitbewerbern oder irgendwas Unterhaltsames passiert. Außer einem Schlagzeug spielenden Krokodil oder anderen Tieren bekommt man hier nichts geboten. Vermutlich mussten die Entwickler an Kosten sparen, die sie für die Nutzung der Videorechte hätten bezahlen müssen.
Dafür ist die Trackliste mit 33 Songs recht umfang- und abwechslungsreich und bietet eine bessere Setlist, als einige der Ableger der beiden großen Mitbewerber (was natürlich immer Geschmacksache ist).
Die Songs zum Start sind unter anderem:
Billie Eilish - I Love You
Selena Gomez - Love You Like A Love Song
ABBA - Dancing Queen
Miley Cyrus - Party in the USA
Flipturn - August
Tyler Hubbard - Dancin’ In The Country
Grace Oliver and George Wilson’s Enigma Ensemble - Habanera
Laufey - From The Start
Limahl - Neverending Story
Paramore - Ain't It Fun
Sublime - Badfish
Seal - Kiss From A Rose
Im Laufe der Zeit soll dann der Umfang der Songs weiter zunehmen. Kostenpflichte DLCs sollen ab 2025 angeboten werden.
Fazit: Im Grund genommen ist „Songbird“ ein waschechtes Karaokespiel geworden, das zeigt, wie gut im Prinzip auch das Partyspiel in VR funktionieren kann. Doch das schwache Feedback, die zu stark auf kindgerecht getrimmte Grafik und die fehlenden Videos dämpfen den Spielspaß. Immerhin bietet euch die Tracklist einige tolle Songs, die bei den Mitbewerbern nicht zu finden sind.