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| Marc Heiland | Sonstiges

Madison VR BAnnerVor einem Dreivierteljahr erschien auf Sonys VR-Brille, der PSVR2, ein Spiel, das von seinem Entwickler als das „gruseligste VR-Spiel“ bezeichnet wurde. Was dahinter steckt und ob wir uns eher aufgrund der Story, der Effekte oder der Grafik von Madison“ gegruselt haben, erfahrt ihr im Test der Quest 3-Version.

Von der Wissenschaft zum Spiel

Was gruselt Spielerinnen und Spieler weltweit in VR am meisten? Ist es die Begegnung mit Untoten, Übersinnlichem und fiesen Jumpscares, wie wir sie aus diversen VR-Spielen wie „Resident Evil 7“, „Five Night at Freddy’s“ oder auch „The Exorcist: Legion“ kennen? Oder ist es vor allem das „mitten drin“-Gefühl, welches kein Medium derart grandios zu zeigen vermag, wie die Virtuelle Realität? Dies wollte ein wissenschaftliches Team herausfinden und setzte einige der beliebtesten Grusel- und Horrorspiele der vergangenen Jahre vor. Um das Ganze auch wissenschaftlich dokumentieren zu können, wurden die bei den Probanden auftretenden Werte wie Puls und Blutdruck genommen und aufgezeichnet. Als das Experiment abgeschlossen war, soll „Madison“ – laut der Wissenschaftler und ihrer Aufzeichnungen – als das gruseligste Spiel herausgestellt haben. Ob wir dem zustimmen können? Schauen wir mal!

Worum geht es im Spiel?

In „Madison VR“ schlüpft ihr in die Rolle von Luca, der in einem unheimlichen Haus erwacht und von einer dämonischen Präsenz namens Madison verfolgt wird. Die Geschichte entfaltet sich durch das Erkunden des Hauses, das Lösen von Rätseln und das Finden von Hinweisen, die Lucas Verbindung zu Madison und die düstere Vergangenheit des Anwesens offenbaren. Die Handlung ist packend und hält durch unerwartete Wendungen und eine tiefgründige Hintergrundgeschichte in Atem. Die Atmosphäre ist sehr stimmungsvoll und stimmig. Leider ist es in einigen Bereichen etwas zu dunkel, was auch schon bei der ursprünglichen PSVR2-Version der Fall war.

Die Steuerung

Die Steuerung in „Madison VR" ist der große Schwachpunkt. Leider haben sich die Entwickler auch auf der Meta Quest 3 hier einige Schnitzer erlaubt, anstatt die Steuerung richtig in den Griff zu bekommen. So greifen die virtuellen Hände häufig trotz genauem Anvisieren ins Leere, glitchen sie durch Gegenstände oder es kommt bei ungenauer Positionserkennung im Raum zu Verrenkungen der Hände. Auch das Halten der Kamera, die ein essenzieller Bestandteil des Spiels ist, funktioniert häufig nicht richtig. Hin und wieder ist die Steuerung auch etwas träge.

Besonders nervig ist jedoch die wenig optimale Steuerung bei den vielen Rätseln, die durch das unpräzise Tracking unnötig kompliziert gemacht wurden. Ebenso eine Schwachstelle ist es, dass bei den Rätseln unklar bleibt, wie es weiter geht und was zu tun ist. Hier bleibt der Titel zu nebulös.

Horrorelemente

„Madison VR“ setzt auf psychologischen Horror und erzeugt durch geschickten Einsatz von Licht, Schatten und Sound eine konstant angespannte Atmosphäre. Unvorhersehbare Ereignisse und subtile Schreckmomente sorgen für anhaltende Nervosität. Die Präsenz von Madison ist stets spürbar und erzeugt ein Gefühl der Bedrohung, das die Spieler in ständiger Alarmbereitschaft hält. Die Horrorelemente sind effektiv und vermeiden übermäßige Jumpscares, was zu einer tiefgründigen und nachhaltigen Angst führt.

Die Grafik

Die Grafik von „Madison VR“ ist durchweg gelungen. Die einzelnen Zimmer sind sehr detailliert und realistisch texturiert. Das verlassene Haus ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet, von knarrenden Holzböden bis hin zu verblassten Tapeten, was zur unheimlichen Atmosphäre beiträgt. Die Beleuchtung ist glaubhaft eingesetzt und verstärkt die Spannung, indem sie dunkle Ecken und flackernde Lichtquellen nutzt, um ein Gefühl der Unsicherheit zu erzeugen. Kleine grafische Unstimmigkeiten treten selten auf und beeinträchtigen das Spielerlebnis kaum.

Der Sound

Der Soundtrack von „Madison VR“ ist ein herausragendes Element des Spiels. Unheimliche Melodien und subtile Hintergrundgeräusche verstärken die Spannung und ziehen euch tiefer in die düstere Welt hinein. Geräusche wie knarrende Türen, entfernte Schritte und flüsternde Stimmen sind präzise platziert und sorgen für Gänsehaut. Die Klangkulisse trägt maßgeblich zur immersiven Erfahrung bei und lässt die Spieler die Gefahr förmlich spüren.

Fazit: „Madison VR“ ist ein ordentliches, aber nicht besonders überwältigendes Horrorspiel geworden. Das liegt weniger an der Inszenierung, sondern an der 7stellenweise wirklich schlechten Steuerung, die auch schon auf der PSVR2 für etliche Frustmomente sorgte und dafür sorgen, dass die Immersion immer wieder durchbrochen wird, was dazu führt, dass die Atmosphäre zu stark leidet.

Das gruseligste Spiel ist „Madison VR“ zwar nicht, aber ein durchaus solides.

Wir bedanken uns bei den Entwicklern für den zur Verfügung gestellten Test-Code.


U. Sperling

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