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| Marc Heiland | Sonstiges

MoorhuhnBlastFragt man heute nach einem der erfolgreichsten PC-Spiele aus Deutschland, werden bei den meisten Befragten vermutlich „Die Siedler“, „Gothic“ oder „Elex“ genannt. Vermutlich wenigen (und darunter eher den älteren) dürfte dabei „Moorhuhn“ einfallen. Doch in der Tat ist der Fun-Shooter einer der erfolgreichsten Titel überhaupt und fand gefühlt Anfang der 2000er Jahre auf jedem Rechner statt. Nun gibt es das virtuelle Moorhuhn-Schießen auch in VR. Wir haben es für euch getestet.

Vom Whisky zum weltweiten Mega-Erfolg

Als „Moorhuhn“ im Zuge einer Werbekampagne für die legendäre Whisky-Marke „Johnnie Walker“ im Jahr 1999 erstmals über die Bildschirme flatterte, hätten sich die schottische Firma „Interactive Differencing“ und der deutsche Entwickler „Phenomedia“, die den Titel programmiert haben, wohl in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können, wie erfolgreich dieses äußerst einfache Spielprinzip werden würde. Denn die Idee hinter der virtuellen Moorhuhn-Jagd ist wirklich äußerst simpel: Ihr schießt mit der Maus auf vorbeifliegende Moorhühner, um Punkte zu sammeln. Dank seiner einfachen Mechanik und des hohen Suchtfaktors verbreitete sich das Spiel rasend schnell und wurde zu einem der ersten großen Casual-Gaming-Hits im deutschsprachigen Raum. Es gab sogar eine „Boss-Taste“, mit der auf Knopfdruck der Desktop vorgaukelte, dass der Spielende vor dem PC arbeiten würde, anstatt zu daddeln, wenn der Chef ins Büro käme! Solche „kreativen Ideen“ gibt es heute nicht mehr.

Aufgrund des enormen Erfolgs folgten zahlreiche Fortsetzungen und Ableger, darunter „Moorhuhn 2“, „Moorhuhn Kart“ und „Moorhuhn Adventure“. Auch heute gibt es noch moderne Varianten des Spiels für PC, Konsolen und Smartphones. Jetzt hat das Federvieh also auch die virtuelle Welt erreicht. In „Moorhuhn VR Blast“ schlüpft ihr einmal mehr in die Rolle des Jägers und macht den Moorhühnern in VR den Garaus.

Verantwortlich zeichnet für die Neuauflage Neonic Games Studio. Bei der Umsetzung in VR haben die Entwickler versucht, den Arcade-Klassiker so zu behalten, wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben, und kleinere, neue Elemente hinzuzufügen. Es gibt fünf verschiedene Stages und Waffen, die – in bester Moorhuhn-Manier – mal mehr, mal weniger durchgeknallt sind. Neben kleineren und größeren Moorhühnern, die mehr Punkte einbringen, je schwieriger sie zu treffen sind, gibt es Moorhühner, die ihre Eier nach euch werfen, goldene Moorhühner, die Extras freischalten und andere mehr.

Dass das Ganze dabei nicht über eine Schießbuden-Jagd herausreicht, ist klar, zumal dies beim Original ja auch nicht anders war. Was jedoch hier fehlt, ist der Spaß. Auch wenn die Nostalgie in den ersten Spielminuten noch voll da ist, nutzt sich das Spielprinzip rasch ab und vor allem das teilweise träge Nachladen, bei dem ihr den Controller immer auf den Boden richtet (was leider nicht immer gut erkannt wird), das schlechte Trefferfeedback sowie die teilweise schwer zu treffenden Ziele, nagen am Spielspaß.

Da nützt es auch wenig, wenn die bekannten Soundeffekte von damals mit an Bord sind und Ranglisten zum weitermachen motivieren, zumal aus unerklärlichen Gründen ein Level nach Ablauf der Zeit im Arcade-Modus als verloren angezeigt wird, ohne, dass klar wird, warum dem so ist. Erweitert wird das Spiel durch einige Herausforderungen, die ihr innerhalb der Level erfüllen sollt, um Bonuspunkte zu erhalten.

Grafisch sieht „Moorhuhn VR Blast“ durchaus passabel aus und erinnert an die alten Spiele. Ab und an gibt es ein paar kleinere Ruckler und die Ladezeit zu Beginn ist recht lang. Dafür lädt das Spiel aber sonst nicht auffällig nach.

6Fazit: Für 15 Euro bietet euch „Moorhuhn VR Blast“ einen zwar soliden, aber auf Dauer nicht unbedingt motivierenden Nostalgie-Trip. Ich würde dazu raten, in einigen Wochen zu schauen, ob es erste Preisrabatte gibt!

Wir bedanken uns bei den Entwicklern für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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