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| Marc Heiland | Sonstiges

Detective VR Mixed Reality 1200x675Habt ihr als Kinder auch so gerne Kriminalromane gelesen? Ich muss zugeben, dass ich in meiner Kindheit und Jugend eine Phase hatte, in der ich fast alle Geschichten rund um Sir Arthur Conan Doyles Detektiven Sherlock Holmes regelrecht verschlungen habe und mir auch später gerne Krimis im TV und auf der Leinwand angeschaut habe. Umso neugieriger war ich, als „Detective VR“ für die Meta Quest 3 und 3S angekündigt wurde. Das Spiel lässt euch zwar nicht auf den Spuren des legendären britischen Star-Detektiven Holmes wandeln, will aber auch in der Gegenwart mit einigen netten Features aufwarten. Wie ich mich in der Rolle des Detektiven gefühlt habe und ob ich euch den Titel empfehlen kann, verrate ich euch im Test.

Perfekter Wechsel zwischen Mixed-Reality und VR

Eine der Stärken von Metas neuster VR-Brille ist die hervorragende Einbindung von Mixed-Reality also die Erweiterung der virtuellen Inhalte in euer Zimmer. Und auch „Detective VR“ macht von MR fleißig Gebrauch. Ihr müsst – wie es sich für einen Detektiven gehört – ein Verbrechen, genauer gesagt, einen Mord aufklären. Dazu sucht ihr den Tatort, ein Atelier, in dem ein Künstler getötete worden ist, auf und fotografiert verdächtige Hinweise. Dabei ist die Steuerung einerseits ein absolutes Highlight, andererseits funktioniert sie nicht immer ganz präzise. Denn „Detective VR“ setzt auf die Gestensteuerungstechnik der Quest 3. Wenn ihr euch am Tatort von einem Punkt zum anderen begeben wollt, blickt ihr auf die entsprechenden Spots und wählt diese mit der entsprechenden Geste an. Sofort teleportiert ihr an die vorgegebene Stelle. Ihr könnt dort allerdings nur mit den Gegenständen interagieren, die von den Entwicklern vorgesehen sind. Dies nimmt dem Ganzen ein wenig die Immersion. Fotos vom Tatort werden durch eine Geste, bei der sich eure Daumen und Zeigefinger berühren, gemacht. Ist ein Hinweis zu finden, werden die Fotos automatisch geschossen. Ist jedoch kein Hinweis an der von euch anvisierten Stelle vorhanden, wird im Umkehrschluss auch kein Bild gemacht. Ein wenig schwierig ist es, wenn ihr etwas ungenau mit euren Gesten oder zu schnell seid. Dann erkennt das Spiel beispielsweise eine Teleportgeste als Fotogeste und umgekehrt. Zwar ist dies nicht sonderlich schlimm, nimmt aber ebenfalls dem Spiel ein wenig von seiner Immersion.

Habt ihr am Tatort die Fotos gemacht und die Hinweise gefunden, wechselt das Geschehen in euer Zimmer. Dann steht ihr vor einer Hinweiswand, bei der ihr die Hinweise einzelnen Charakteren zuordnet, miteinander verknüpft und neue Erkenntnisse sammelt, Hinweise unter die Lupe nehmt und die gesammelten Indizien entschlüsselt. Der Wechsel vom rein virtuellen Tatort zum MR-Bereich ist dabei hervorragend gelungen und geschieht nahtlos. Wie aber funktioniert die Konfrontation mit den Charakteren im Spiel, die möglicherweise den Mord begangen haben könnten? Ganz einfach und ebenfalls clever gelöst: Die Figuren tauchen in eurem Zimmer auf und reagieren dann auf eure Nachfragen und die von euch ausgearbeiteten Ergebnisse.

Hier kommt es jedoch zu zwei weiteren Immersionsbrüchen. So sind die Verhöre vom Spiel vorgegeben und geschehen nicht interaktiv und die Qualität der Figuren mit hölzerner Mimik und Texturen, die nicht dem Quest 3-Standard entsprechen, wirken unpassend. Nun handelt es sich bei dem Titel um das Erstlingswerk der Macher. Dennoch wäre gerade hier im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit mehr machbar gewesen. Schade. Zumal der Rest des Spiels deutlich besser aussieht. Ebenfalls schade ist, dass ihr kaum Freiheiten habt und das Spiel fast alles vorgibt. Was wiederum gelungen ist, das ist die Sprachausgabe. Und: Nach dem Release soll auch eine deutsche Lokalisierung herausgebracht werden. Wir sind gespannt. Immerhin gibt es derzeit schon deutsche Untertitel.

8Fazit: Auch wenn „Detective VR“ einige Kanten und Ecken hat, präsentieren die Entwickler vom Grundprinzip her einen ordentlich umgesetzten Krimi, der vor allem durch die vorbildliche Einbindung der Mixed-Reality und die überwiegend gute Gestensteuerung überzeugt. Wer sich schon immer gerne in der Rolle eines echten Kriminalbeamten sehen wollte, der kann zugreifen.

Wir bedanken und bei den Entwicklern von Studio Chipo y Juan für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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