Crystal Commanders | Review (Meta Quest 3)
Das Genre der Echtzeitstrategie-Spiele (RTS) war in den 90ern und frühen 2000er-Jahren mit eines, das Maßstäbe setzen konnte. Legendäre Reihen wir „Command & Conquer“ gaben den Ton an und setzten für kommende Jahrzehnte die Meßlatte hoch.
Doch im Laufe der Zeit wurde es stiller um die Echtzeit-Strategie. Auch in den virtuellen Welten fristete das Genre eher ein Nischendasein. Umso schöner ist es, wenn dann ab und an Spiele erscheinen, die sich der alten Zeiten annehmen. So das jüngst erschienene „Crystal Commanders“, welches als „Command & Conquer light“ bezeichnet werden könnte. Wir haben den Titel auf der Meta Quest 3 gespielt und verraten euch im Test, wo das Spiel auf den Spuren der alten RTS wandelt und was – außer der VR – ihn möglicherweise eine gewisse Eigenständigkeit verleiht.
Basenbau leicht gemacht
Das VR- und Mixed-Reality-Spiel Crystal Commanders versetzt euch in eine futuristische Welt, in der ihr als Teil der so genannten „Crystal Vanguard“ euren Heimatplaneten gegen die Invasion der „Crimson Blade“ verteidigt. Die Kampagne umfasst insgesamt 15 Missionen, die mit zahlreichen Gesprächen vorangetrieben werden. Leider ist die Sprachausgabe nicht ins Deutsche übertragen worden. Aber immerhin gibt es Untertitel. Die Gespräche schwanken zwischen gut gemacht und unterhaltsam und Fremdscham-Momenten. Hier begibt man sich auf das Niveau der alten „C&C“-Storys, die ja auch vor Klischees und Co. durchzogen waren. Das Schöne bei „Crystal Commanders ist“, dass der Titel sowohl in VR als auch in Mixed Reality, also direkt in eurem Spielzimmer stattfindet und so ein Gefühl von mitten drin vermittelt, das nur MR schaffen kann. So werden eure Couch, Tische, Stühle und andere Gegenstände im Raum gut (nur leider nicht immer ganz perfekt) erkannt und in die Landschaft, in welcher ihr spielt, eingebunden. Hierdurch gleicht keine Partie der anderen, da ihr um die Raumelemente herumlauft, euren Tisch als Deckung oder Stühle als Anhöhe nutzt und Feinde taktisch klug attackieren könnt.
Außerhalb der Kampagne bietet „Crystal Commanders“ auch einen 1-gegen-1-Multiplayer-Modus mit MR-Anbindung (lokal) und VR-Anbindung (online). Die Steuerung der Einheiten funktioniert gut und ist innovativ an die Controller der Quest 3 angepasst. Das Bauen der Basis und der Einheiten, das Sammeln bzw. Abbauen von Kristallen klappt gut und die Verteidigung eurer Basis und Einheiten geht ebenso leicht von der Hand. Dass der Titel von Grund auf für VR entwickelt wurde, ist hier an jeder noch so kleinen Feinheit zu erkennen. Dank verschiedener Vorgehensweisen und Taktiken während der Kampagne kommen nie Leerlauf und Langeweile auf, was ein Extralob verdient!
Ein wenig schade ist hingegen – und hier kommen wir zum wirklichen Manko des Spiels – die MR optisch ein wenig lieblos umgesetzt wird, da hier optisch wenig Abwechslung geboten wird. Hier hätten wir uns mehr Abwechslung und eine echte Spielwelt gewünscht. Schöner ist das Ganze, wenn ihr rein virtuell spielt. Insgesamt geht der Titel optisch in Ordnung, gehört aber nicht zum absoluten State of the Art.
Fazit: „Crystal Commanders“ ist ein durchaus interessantes Echtzeitstrategie-Spiel, das noch ein wenig Luft nach oben hat. Sollten die Entwickler noch ein wenig am Titel schrauben, kann das Spiel bestimmt sein ganzes Potenzial entfalten.
Wir bedanken uns bei den Entwicklern für den zur Verfügung gestellten Key.
L. Zimmermann