Zen Pinball - Mehr als nur eine einfache Flippertisch-Sammlung (Test der Quest 3-Version)
Zen Studios hat sich in der Welt digitaler Flipper längst einen Namen gemacht. Mit Pinball FX VR wagen die ungarischen Entwickler nun den Sprung in die Virtual Reality – und bringen eine prall gefüllte Pinball-Erfahrung auf die Meta Quest. Ob der Wechsel vom Bildschirm in den virtuellen Raum gelingt, welche Tische besonders überzeugen und wie sich die neuen Features schlagen, klärt unser ausführlicher Test.
Spielkonzept: Klassisches Flippern trifft auf Virtual Reality
Pinball FX VR ist keine simple Umsetzung bestehender Tische in VR – vielmehr hat Zen Studios das Erlebnis konsequent für die neue Umgebung angepasst. Das beginnt schon beim Spielfeld: Die drei enthaltenen Basistische – Sky Pirates: Treasures of the Clouds, Pinball Noir und Curse of the Mummy – bieten nicht nur stimmiges Design, sondern werden in VR mit lebendigen Umgebungen und Animationen zum Leben erweckt. Skelette schleichen umher, Luftschiffe kreisen durch den Himmel, und Schatten tanzen über den Tisch – man fühlt sich mittendrin statt nur davor. Jeder Tisch ist thematisch liebevoll inszeniert und reagiert dynamisch auf Spielverlauf und erzielte Punkte. Besonders der düstere Pinball Noir punktet mit Film-Noir-Stil, jazzigem Soundtrack und atmosphärischer Beleuchtung. Auch Curse of the Mummy erzeugt mit seiner Mumien-Grabkulisse und sich öffnenden Sarkophagen eine dichte Atmosphäre. Hinzu kommt eine absolut realistische Kugelphysik, die uns das eine ums andere Mal fast vergessen ließ, dass wir uns hier nicht an einem echten Flippertisch befinden. Einzig unsere virtuellen Hände, die man im Spiel sieht und die nicht identisch mit den beiden Controllern sind, reißen in kurzen Augenblicken ein wenig aus der ansonsten nahezu perfekten Immersion.
Technik und Präsentation: Mehr als nur schöne Kugeln
Grafisch überzeugt Pinball FX VR auf der Quest 3 durch scharfe Texturen, flüssige Ballbewegungen und detaillierte Animationen. Besonders auf der Quest 3 profitiert das Spiel von der höheren Auflösung und besseren Performance – hier wirkt das Geschehen gestochen scharf und immersiv. Ein Highlight ist die Mixed-Reality-Funktion: Wer möchte, kann seinen Flippertisch in der realen Umgebung platzieren. Das funktioniert erstaunlich gut – solange genügend Licht und Platz vorhanden ist. Der Tisch „steht“ dann beispielsweise mitten im Wohnzimmer, inklusive aller Animationen. Ein Feature, das nicht nur technikbegeisterte Spieler beeindruckt, sondern auch ideal für kurze Partien zwischendurch ist.
Spielmodi: Kampagne, Ranglisten, Minispiele
Neben dem klassischen Flippermodus mit Online-Ranglisten bietet Pinball FX VR auch eine globale Kampagne. Diese stellt euch vor abwechslungsreiche Herausforderungen wie Punktziele, Zeitlimits oder spezielle Missionsziele. Dabei schaltet ihr Belohnungen wie kosmetische Extras und Hintergrundobjekte frei. Das motiviert – und bietet mehr als nur Highscore-Jagd. Darüber hinaus warten kleinere Minispiele, die in die Spielumgebung eingebettet sind: Dartscheiben, Spielautomaten oder Verkaufsautomaten laden zum kurzen Zeitvertreib ein. Diese Spielereien sind zwar kein Kernfeature, tragen aber zur dichten Atmosphäre bei und sorgen für etwas Abwechslung.
Tisch-Auswahl: Klassiker und neue Highlights
Wenn ihr euch für das Spiel entscheidet, erhaltet ihr zunächst das Basisspiel drei originelle Tische. Doch Pinball FX VR schöpft sein volles Potenzial erst mit den zahlreichen Zusatzinhalten aus:
Da sind beispielsweise die Williams™- und Bally™-Tische zu nennen. Dies sind in Volume 1: Medieval Madness, The Getaway: High Speed II, Junk Yard. In Volume 2: Attack from Mars, Black Rose, The Party Zone und in Volume 3: Theatre of Magic, Safe Cracker, The Champion Pub. Diese Pakete bringen echte Klassiker der Flippergeschichte in überarbeiteter Form mit. Besonders Medieval Madness und Attack from Mars überzeugen mit ihren typischen Audioeffekten, mechanischen Features und kultigem Design.
Weitere Einzeltische sind zum Beispiel
Indiana Jones: The Pinball Adventure, The Addams Family, Twilight Zone, Star Trek: The Next Generation und World Cup Soccer
Diese Premium-Tische gehören zu den begehrtesten ihrer Art – und kommen in Pinball FX VR hervorragend zur Geltung. Ob das Fan-Herz eher bei den Klingonen, den Addams oder den Abenteurern höherschlägt – hier findet jeder seinen Favoriten. Der einzige Wermutstropfen: Die Tische müssen separat oder im Bundle gekauft werden, was die Gesamtkosten schnell in die Höhe treiben kann. Andererseits gibt es unglaublich viele, nette Details. Wenn beispielsweise bei den Addams Eiskaltes Händchen euch die Bälle reicht, beim Noir-Tisch ein Detektiv neben eurem Tisch die Zeitung aufschlägt, Night Rider mit K.I.T.T. redet oder ein UFO euch entgegenkommt, dann ist das ganz großes Kino.
Jetzt auch mit Tomb Raider
Seit Juni 2025 gibt es auch zwei neuen Flippertische, die sich mit dem Tomb Raider-Universum beschäftigen. Während ihr auf dem einen Tisch mit der legendären Archäologin in die Geheimnisse des Amazonas abtaucht, entführt euch der andere Tisch in das Herrenhaus der Familie Croft. Auch dort warten verschiedene Geheimnisse auf euch, die ihr erspielen und entdecken könnt.
Fazit: Zen Studios Flippertraum in VR
Mit Pinball FX VR liefert Zen Studios eine der besten Flippererfahrungen in der Virtual Reality ab. Die Präsentation ist mitreißend, das Flipper-Gameplay gewohnt präzise, und die Auswahl an Tischen wächst stetig. Die Kampagne, Mixed-Reality-Optionen und charmanten Nebenaktivitäten runden das Erlebnis ab. Auch wenn der Preis für Zusatzinhalte hoch ausfällt, ist das Basisspiel für Fans schon allein wegen der kreativen Originaltische eine Empfehlung wert. Wer sich die Bundles leistet, bekommt eine Sammlung, die kaum Wünsche offen lässt. FX VR ist ein Paradies für Flipperfreunde – und ein Paradebeispiel dafür, wie gut klassische Spiele in Virtual Reality funktionieren können aber natürlich für Zen Studios ein lukratives Geschäftsmodell. Dennoch können wir allen, die auch nur ansatzweise ein Herz für Flippertische haben, die Sammlung absolut empfehlen.
Wertung: 9 von 10 Punkten